Die Blasmusik erlebt seit zweieinhalb Jahrzehnten gerade in unseren Breitengraden eine beachtliche Renaissance und Mnozil Brass ist an dieser Entwicklung nicht ganz unbeteiligt.

Als wir in den frühen Neunzigern anfingen, hatte das Spiel ohne Noten in den meisten Musikvereinen, Trachtenkapellen und Dorfmusiken keinen Stellenwert. Das hat sich seit damals drastisch geändert. Heute gibt es unzählige Kleingruppen, die in solchen Vereinen entstanden sind und viele spielen in der sogenannten „Mnozilbesetzung“, also mit 3 hohen und 4 tiefen Bläsern.

Bands wie „Global Kryner“, „Federspiel“, „HMBC“ oder „LaBrassBanda“ erreichten in den letzten zwanzig Jahren mit ihrer eigenen Auslegung des Blasmusikbegriffs ein sehr breites Publikum und genießen teilweise Kultstatus.

Seit etwa einer Dekade findet nun schon das „Woodstock der Blasmusik“ statt, ein stetig wachsendes Festival, an dem sich die Szene jedes Jahr ausgelassen feiert. Hier treten die Akteure vor Menschenmassen auf, wie man sie sonst nur an großen Rockfestivals findet.

Alles friedlich und fast ausschließlich mit Trompete, Posaune, Klarinette, Saxophon, Tuba und Schlagzeug. Ein Erlebnis allemal, doch wofür stehen wir? Diese Frage stelle ich mir oft. Es gibt allein in Österreich hunderttausende aktive MusikerInnen, die mit Freude und großem persönlichen Einsatz wesentlich dazu beigetragen haben, die Blasmusik von einem verstaubten, ideologisch fragwürdigen, meist militaristischen Propagandainstrument, zu einer Alltagsmusik, einer Gebrauchsmusik im positivsten Sinn zu machen.

Blasmusik ist gelebtes Miteinander.

Sie ist ein Integrationsinstrument von enormer Wirkung und in Zeiten der gesellschaftlichen Spaltung ein ungemein wichtiger gemeinsamer Nenner. Und sie ist mehr als Partymusik, die man nach ausgiebigem Bierkonsum mitgrölt um den Alltag zu vergessen.

Blasmusik hat viel zu sagen.

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